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Indische Kunst

Die indische Kunst hat eine lange und komplexe Geschichte, die Tausende von Jahren zurückreicht. Sie umfasst eine Vielzahl von künstlerischen Ausdrucksformen, wie Malerei, Skulptur, Textilien, Architektur und Handwerk. Indische Kunst ist geprägt von religiösen, kulturellen und regionalen Einflüssen, die im Laufe der Zeit variiert haben. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über einige der wichtigsten Aspekte und Perioden der indischen Kunst:

  1. Frühe Zivilisationen und Kunst (ca. 2500 v.Chr. - 1500 v.Chr.): Die frühesten Spuren indischer Kunst stammen aus den Zivilisationen von Mohenjo-Daro und Harappa, die während der Indus-Kultur florierten. Die Kunstwerke dieser Zeit umfassen bemerkenswerte Keramik, Terrakotta-Figuren und Siegel, die Tiere und Menschen darstellen.
  2. Vedische und früh-hinduistische Kunst (ca. 1500 v.Chr. - 320 v.Chr.): Während der vedischen Zeit entstanden die heiligen Texte der Hindus, die als Veden bekannt sind. Die frühe hinduistische Kunst war stark von diesen religiösen Texten geprägt und umfasste Darstellungen von Göttern und Göttinnen sowie von Tieren und Naturmotiven.
  3. Kunst der Maurya-Dynastie (ca. 322 v.Chr. - 185 v.Chr.): Die Maurya-Dynastie brachte große Veränderungen in der indischen Kunst hervor. Die berühmten Säulen des Ashoka, die buddhistische Symbolik und Tierdarstellungen beinhalten, sind ein herausragendes Beispiel dieser Epoche.
  4. Gandhara- und Mathura-Kunst (ca. 1. Jahrhundert v.Chr. - 4. Jahrhundert n.Chr.): Während dieser Zeit entstanden zwei bedeutende Kunstschulen in Indien: die Gandhara-Kunst im Nordwesten und die Mathura-Kunst in Nordindien. Die Gandhara-Kunst war von griechisch-römischen Einflüssen geprägt und zeichnet sich durch realistische Darstellungen von Buddha und anderen Figuren aus. Die Mathura-Kunst hingegen entwickelte einen eigenständigen Stil, der die Ikonographie des Hinduismus und des Buddhismus vermischte.
  5. Gupta-Periode (ca. 4. Jahrhundert - 6. Jahrhundert n.Chr.): Die Gupta-Periode ist oft als das "Goldene Zeitalter" der indischen Kunst und Kultur bekannt. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche bedeutende buddhistische und hinduistische Tempel, Skulpturen und Malereien. Die Höhlen von Ajanta und die Skulpturen von Sarnath sind beeindruckende Beispiele aus dieser Zeit.
  6. Mittelalterliche indische Kunst (ca. 7. Jahrhundert - 12. Jahrhundert n.Chr.): In dieser Phase der indischen Kunst dominierten regionale Königreiche und Dynastien, wie die Pallavas, Cholas, Pala und Sena. Die Tempelarchitektur erreichte neue Höhen, und die Dravidische und Nagara-Stile wurden weiterentwickelt. Die Tempel von Kanchipuram, Tanjore und Khajuraho sind bemerkenswerte Beispiele dieser Epoche.
  7. Indo-islamische Kunst (ca. 12. Jahrhundert - 18. Jahrhundert): Mit der Ankunft der islamischen Herrscher in Indien entwickelte sich eine neue Kunstform, die Elemente der indischen und islamischen Kunst miteinander verband. Diese Periode brachte monumentale Architektur, wie Moscheen, Mausoleen und Paläste hervor, die sich durch ihre feinen Ornamente, Kalligraphien und geometrischen Muster auszeichnen. Berühmte Beispiele sind das Rote Fort, die Qutb Minar und das Taj Mahal.
  8. Rajput- und Mughal-Malerei (ca. 16. Jahrhundert - 19. Jahrhundert): Die Rajput-Malerei entwickelte sich in den Königreichen von Rajasthan und umfasst Miniaturmalerei, Wandgemälde und Handschriftenillustrationen. Diese Kunstform ist geprägt von leuchtenden Farben und detaillierten Darstellungen von Szenen aus der Mythologie, Geschichte und Natur. Die Mughal-Malerei hingegen entstand unter der Schirmherrschaft der Mughal-Herrscher und ist für ihre feinen Details, naturalistischen Darstellungen und Porträts bekannt.
  9. Kolonialzeit und moderne indische Kunst (ca. 19. Jahrhundert - heute): Während der britischen Kolonialherrschaft in Indien wurden westliche Kunststile und Techniken eingeführt, die einen bedeutenden Einfluss auf die indische Kunst hatten. Die Akademische Kunst und die Bengal School of Art waren wichtige Kunstbewegungen dieser Zeit. Nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 entwickelte sich die moderne indische Kunst weiter und integrierte sowohl traditionelle als auch zeitgenössische westliche Einflüsse. Bedeutende Künstler der modernen indischen Kunst sind Amrita Sher-Gil, M.F. Husain, S.H. Raza und Jamini Roy.

Insgesamt ist die indische Kunst eine facettenreiche und vielfältige Kunstform, die die reiche kulturelle Geschichte des Landes widerspiegelt. Sie hat sich im Laufe der Jahrhunderte ständig weiterentwickelt und verändert, bleibt aber tief in den religiösen und kulturellen Traditionen des Landes verwurzelt.