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William Reid Dick

William Reid Dick Bronzefiguren & Skulpturen

William Reid Dick wurde am 13. Januar 1878 in Glasgow, Schottland, geboren. Er stammte aus einfachen Verhältnissen – sein Vater war Fabrikarbeiter – und entwickelte schon früh eine ausgeprägte Faszination für Materialien, Formen und Werkzeuge. Im Alter von nur zwölf Jahren begann er eine Lehre als Steinmetz, in der er das handwerkliche Fundament legte, das ihn später zu einem der wichtigsten Bildhauer Großbritanniens machen sollte.

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Sir William Reid Dick (1879 - 1961)

Parallel zur Lehre besuchte er Abendkurse an der Glasgow School of Art, wo er sich in Zeichnung, Modellierung und plastischem Gestalten fortbildete. Trotz wirtschaftlicher Widrigkeiten und begrenzter Mittel zeigte er eine enorme Entschlossenheit, sich als Künstler zu etablieren.

Nach dem Abschluss seiner Lehre 1896 nahm er verschiedene Anstellungen als Steinmetz und Kunsthandwerker an, bevor er 1907 nach London zog. Dort arbeitete er als Assistent des bekannten Bildhauers Edwin Whitney-Smith und bildete sich gleichzeitig an der South London Technical School of Art weiter.

Künstlerischer Aufstieg vor dem Ersten Weltkrieg

In London begann Reid Dick damit, eigene Werke zu schaffen. Seine ersten Bronze- und Marmorskulpturen orientierten sich noch stark am Neoklassizismus, wurden jedoch bald durch eine klarere, modernere Linienführung ergänzt. Seine Arbeiten wurden in der Royal Academy ausgestellt, was ihm erste öffentliche Aufmerksamkeit einbrachte.

Schon früh zeichnete sich sein charakteristischer Stil ab: eine Kombination aus klassischer Ruhe und moderner Reduktion, geprägt von klaren, schlanken Linien und einer betonten plastischen Spannung. Seine Porträtbüsten waren nicht idealisierend, sondern psychologisch durchdrungen, seine Monumente würdevoll und zurückhaltend.

 

Der Erste Weltkrieg – Dienst und künstlerische Reifung

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 trat Reid Dick in die Royal Engineers ein und diente bis 1919 in Frankreich und Palästina. Während dieser Zeit fertigte er trotz der Belastungen des Militärdienstes kleine Tonfiguren an, die sich thematisch mit Krieg, Opfer und menschlicher Verletzlichkeit beschäftigten.

Diese Erfahrungen beeinflussten seine künstlerische Sprache nachhaltig. Die Monumente nach 1918 tragen eine emotionale Tiefe und Ernsthaftigkeit in sich, die weit über formale Gestaltung hinausgehen.

 

Erfolge und Hauptwerke in der Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg avancierte Reid Dick zu einem der gefragtesten Bildhauer Großbritanniens. Er erhielt zahlreiche prestigeträchtige Aufträge, darunter staatliche Denkmäler, Kirchenplastiken und offizielle Porträts.

Bedeutende Werke:

  • Royal Air Force Memorial (1923), Victoria Embankment, London:
    Ein Denkmal zu Ehren der gefallenen Soldaten der RAF, gekrönt von einem kraftvollen Bronze-Adler, der symbolisch in den Himmel aufsteigt. Die Verbindung von Monumentalität und Eleganz macht es zu einem Klassiker britischer Kriegsdenkmalkunst.
  • Kitchener Memorial Chapel, St. Paul’s Cathedral, London (1925):
    Seine Pietà in dieser Kapelle ist eines seiner ausdrucksstärksten Werke. Sie verbindet die biblische Bildsprache mit der Realität des Ersten Weltkriegs – ein modernes Epitaph.
  • Statue von Lady Godiva (1949), Coventry:
    Eine elegante Reiterstatue, welche die legendäre Figur nicht in der Nacktheit der provokanten Erzählung, sondern in aufrechter, beinahe sakraler Würde darstellt. Sie wurde zum Symbol für das Leiden und den Wiederaufbau nach den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg.
  • Büsten von Winston Churchill, König George V., Queen Elizabeth, Prinzessin Elizabeth:
    Seine Porträts des britischen Königshauses wurden als offizielles Staatsbildwerk anerkannt und verbreitet.

 

Stil und Arbeitsweise

Reid Dicks Werk zeichnet sich durch Balance, Klarheit und Maß aus. Im Gegensatz zu den oft expressiven oder abstrakten Tendenzen seiner Zeit hielt er an einer klassischen Ästhetik fest, ohne akademisch zu wirken. Besonders seine Arbeiten in Bronze beeindrucken durch Oberflächenbehandlung, Lichtführung und Ausdrucksstärke.

Typisch für seine Figuren ist die Reduktion auf Wesentliches: keine übermäßige Bewegung, keine theatrale Mimik – stattdessen ein ruhiger, beinahe meditativer Ausdruck. Seine Werke stellen das Ideal des stillen Heldentums und inneren Anstands dar.

 

Späte Karriere und Ehrenämter

Sein Ruhm führte ihn in die höchsten Kreise britischer Kunst und Politik:

  • 1921: Assoziiertes Mitglied der Royal Academy
  • 1928: Vollmitglied
  • 1933–1938: Präsident der Royal Society of British Sculptors
  • 1935: Ritterschlag durch König George V.
  • 1938–1961: Sculptor in Ordinary for Scotland, offizieller Hofbildhauer

Er prägte die öffentliche Bildhauerei im Vereinigten Königreich wie kaum ein anderer, war Juror bei internationalen Ausstellungen und wurde für seine Beiträge zur Kunst vielfach geehrt.

 

Letzte Jahre und Tod

In den letzten Jahren zog sich Reid Dick zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück, blieb jedoch als Berater, Mentor und Künstler bis ins hohe Alter aktiv. Er starb am 1. Oktober 1961 in London im Alter von 83 Jahren.

Seine sterblichen Überreste wurden in St. Paul’s Cathedral geehrt, wo eine Gedenktafel an ihn erinnert – ein Zeichen seiner tiefen Verbindung zur britischen Nation.

 

Nachwirkung und Bedeutung

William Reid Dick war nicht der radikalste oder innovativste Bildhauer seiner Zeit – aber zweifellos einer der beständigsten, meisterhaftesten und angesehensten. Er verkörperte einen Bildhauertypus, der aus der stillen Würde schöpfte, aus handwerklicher Perfektion und ethischer Verantwortung.

Seine Skulpturen – ob in Bronze, Stein oder Marmor – verbinden klassische Tradition mit moderner Reduktion, und haben eine Zeit überdauert, die von Umbrüchen geprägt war.

Heute finden sich seine Werke in:

  • Tate Britain, London
  • Imperial War Museum, London
  • St. Paul’s Cathedral, London
  • National Portrait Gallery, Edinburgh
  • Öffentlichen Plätzen in Coventry, London, Glasgow

 

Fazit

Sir William Reid Dick war ein Bildhauer der Stille – kein Rebell, sondern ein Gestalter, der in Form, Material und Ausdruck seine ganz eigene moderne Klassik fand. Er war der künstlerische Chronist des britischen 20. Jahrhunderts, dessen Porträts, Monumente und Bronzen ein bleibendes kulturelles Gedächtnis geschaffen haben. Als Künstler, Lehrer und Staatsbildhauer hat er ein Œuvre hinterlassen, das auch im 21. Jahrhundert seinen Platz im öffentlichen Raum und kunsthistorischen Diskurs verdient.