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Honoré Daumier

Honoré Daumier Bronzefiguren & Skulpturen

Honoré Daumier wurde am 26. Februar 1808 in Marseille geboren. Seine Familie zog 1816 nach Paris, als sein Vater versuchte, sich als Schriftsteller durchzusetzen – jedoch ohne wirtschaftlichen Erfolg. Daumiers Kindheit war von Armut und Unstetigkeit geprägt. Früh musste er zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.

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Honoré Daumier (1808-1879)

Sein künstlerisches Talent zeigte sich bereits in jungen Jahren. Obwohl er keine vollständige akademische Ausbildung absolvierte, besuchte er Zeichenkurse bei Alexandre Lenoir und arbeitete als Schüler des Bildhauers Bourdelle. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, begann er als Lithograf in Druckereien zu arbeiten – ein Medium, das sein gesamtes Schaffen prägen sollte.

Ab den 1830er-Jahren etablierte sich Daumier als Karikaturist in der politischen und gesellschaftlichen Satire. Er arbeitete für mehrere bedeutende Pariser Zeitschriften.

Mit bissigem Humor und klarem Blick kommentierte Daumier das politische Geschehen der Julimonarchie unter König Louis-Philippe. Seine Lithografien zeigten korrupte Politiker, dekadente Bourgeois und das Elend der Arbeiterklasse. Besonders berüchtigt war seine Darstellung des Königs als fetter Birnenkopf („Gargantua“), was ihm eine Haftstrafe von sechs Monaten einbrachte – ein Zeichen für die politische Brisanz seiner Kunst.

 

Der Sozialkritiker und Humanist

Daumier war kein einfacher Spötter, sondern ein tief empfundener Humanist. Seine Werke sind von Mitleid mit den Entrechteten und einer tiefen Skepsis gegenüber Macht, Institutionen und Heuchelei geprägt.

In Serien wie:

  • „Les Gens de Justice“ – eine bissige Karikaturserie über Richter, Anwälte und das Justizwesen
  • „Les Bons Bourgeois“ – die Selbstzufriedenheit und Doppelmoral der Mittelschicht
  • „Les Canotiers“ – das Freizeitverhalten der Pariser
  • „Robert Macaire“ – ein betrügerischer Spekulant, der zum Archetyp des windigen Kapitalisten wurde

zeichnete er ein schonungsloses Bild der französischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Insgesamt schuf Daumier über 4.000 Lithografien – eine beeindruckende Menge, die seine rastlose Kreativität und Beobachtungsgabe widerspiegelt.

 

Daumier als Maler und Bildhauer

Weniger bekannt, aber künstlerisch ebenso bedeutend sind Daumiers Gemälde und Skulpturen. Seine Malerei wurde zu Lebzeiten kaum ausgestellt oder verkauft, heute jedoch zählt sie zur Vorläuferkunst des Realismus und Impressionismus. Zu seinen zentralen Bildmotiven zählen:

  • Gerichtsszenen, die das Leid und die Willkür des Justizsystems zeigen
  • Don Quijote-Darstellungen, die als Sinnbild für Idealismus und Scheitern interpretiert werden
  • Alltagsszenen von Arbeitern, Waschküchen, Familien, in erdigen Tönen und expressiver Pinselarbeit

Daumier war auch als Bildhauer tätig: Seine Terrakottafiguren, etwa der „Rat der Minister“, zeigen Politiker als deformierte Karikaturen mit überzeichneten Gesichtern – ein Vorgriff auf den modernen Expressionismus.

 

Politischer Wandel und persönliche Not

Nach dem Sturz der Julimonarchie 1848 und der Errichtung der Zweiten Republik verlor Daumiers politische Satire zeitweise an Aktualität. Zwar unterstützte er die Revolution, blieb aber gegenüber allen ideologischen Lagern kritisch.

In der Zeit des Zweiten Kaiserreichs unter Napoleon III. wurde die Pressefreiheit erneut stark eingeschränkt. Daumier konzentrierte sich daher verstärkt auf unpolitische Themen wie soziale Szenen, moralische Allegorien oder Literaturfiguren wie Don Quijote und Sancho Panza.

Obwohl sein Ruhm in Künstlerkreisen wuchs – selbst Baudelaire, Zola, Corot und Delacroix bewunderten ihn –, lebte Daumier fast durchgehend in Armut. Er besaß nie ein eigenes Haus, musste mehrfach umziehen und erhielt trotz seines Einflusses auf Generationen von Künstlern kaum offizielle Anerkennung.

 

Spätes Leben und Tod

In seinen letzten Lebensjahren verschlechterte sich Daumiers Gesundheit rapide. Er litt an Sehschwäche, später an nahezu vollständiger Erblindung. 1877 wurde ihm von Freunden ein kleines Haus in Valmondois (bei Paris) zur Verfügung gestellt, wo er bis zu seinem Tod lebte.

Honoré Daumier starb am 10. Februar 1879, wenige Tage vor seinem 71. Geburtstag. Er wurde in Valmondois beigesetzt – ein bescheidener Abschied für einen Künstler, der das Frankreich seiner Zeit so eindrucksvoll porträtiert hatte.

 

Nachwirkung und Bedeutung

Heute gilt Honoré Daumier als einer der bedeutendsten Künstler und Sozialkritiker des 19. Jahrhunderts. Er war ein Vorreiter des sozialen Realismus, ein früher Visueller Kommentator der Massenmedien, ein Karikaturist mit moralischem Kompass.

Sein Einfluss reicht weit über die Karikatur hinaus:

  • Im Realismus beeinflusste er Künstler wie Courbet und Millet
  • Im Impressionismus wurde sein Mut zur spontanen Form von Manet und Degas geschätzt
  • In der Moderne beriefen sich Künstler wie Käthe Kollwitz, George Grosz oder Otto Dix auf ihn

Seine Werke befinden sich heute in internationalen Museen:

  • Musée d’Orsay, Paris
  • Louvre, Paris
  • British Museum, London
  • The Metropolitan Museum of Art, New York
  • Albertina, Wien

 

Fazit

Honoré Daumier war ein einzigartiger Künstler zwischen Journalismus, Satire, Malerei und Bildhauerei. Er verstand es wie kaum ein anderer, die soziale Realität seines Landes in eine klare, prägnante Bildsprache zu fassen – oft mit Humor, immer mit Haltung.

Seine Werke sind nicht nur ein Spiegel seiner Zeit, sondern ein bleibender Appell an Wahrhaftigkeit, Empathie und Kritikfähigkeit. In einer Welt der Bilder war Daumier ein Meister der Bedeutung – und bleibt bis heute ein Leuchtfeuer der kritischen Kunst.