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Harriet Whitney Frishmuth

Harriet Whitney Frishmuth Bronzefiguren & Skulpturen

Harriet Whitney Frishmuth wurde am 17. September 1880 in Philadelphia, Pennsylvania, geboren. Sie wuchs in einer gutbürgerlichen Familie auf, die einen tiefen Sinn für Bildung und Kunst pflegte. Nach der Trennung ihrer Eltern zog sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Europa – ein Schritt, der für ihre künstlerische Entwicklung von zentraler Bedeutung war. In Europa verbrachte sie mehrere Jahre in Paris, Berlin und Dresden, wo sie erstmals mit der akademischen Kunstszene in Berührung kam.

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Harriet Whitney Frishmuth (1880 - 1980)

Frishmuth begann ihre Ausbildung in Paris, wo sie unter anderem kurze Zeit bei dem berühmten Bildhauer Auguste Rodin studierte. Auch wenn sie nicht direkt zu seinen Schülern zählte, beeinflusste Rodins expressive Formensprache und das plastische Erfassen von Bewegung ihre frühe Auffassung von Skulptur. Später setzte sie ihre Studien in Berlin bei dem akademischen Bildhauer Cuno von Uechtritz-Steinkirch fort. Nach ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten studierte sie an der Art Students League of New York, wo sie unter anderem bei Gutzon Borglum (Schöpfer des Mount Rushmore) und Hermon Atkins MacNeil lernte. Darüber hinaus belegte sie Kurse in Anatomie am College of Physicians and Surgeons – ein für eine Frau ihrer Zeit ungewöhnlicher Schritt. Dieses Studium verfeinerte ihr tiefes Verständnis für die Muskulatur, Haltung und Dynamik des menschlichen Körpers, was sich in der Präzision und Lebendigkeit ihrer späteren Werke widerspiegelte.

 

Künstlerischer Durchbruch

Harriet Whitney Frishmuth begann ihre Karriere mit kleineren Bronzen und Porträts, doch ihr Durchbruch kam in den 1910er- und 1920er-Jahren, als sie sich auf freistehende Bronzen von weiblichen Figuren in Bewegung spezialisierte. Besonders inspiriert wurde sie von der Tänzerin Desha Delteil, die ihr als Modell für viele ihrer bekanntesten Werke diente.

Ihre Skulpturen zeichnen sich durch:

  • Anmutige Körperhaltungen
  • Fließende Bewegung
  • Detailgenaue anatomische Umsetzung
  • Ein Gefühl von Freiheit, Lebensfreude und Natürlichkeit

aus – Eigenschaften, die ihre Arbeiten sofort erkennbar machen.

 

Bedeutende Werke

Unter den zahlreichen Kunstwerken von Harriet Whitney Frishmuth stechen besonders folgende Werke hervor:

  • „The Vine“ (1921): Dieses Werk gilt als ihr Meisterstück. Es zeigt eine junge Frau in einer tänzerischen Pose, die sich nach oben zu ranken scheint. Die Figur vermittelt eine Mischung aus Lebensfreude und Anmut, ist technisch hervorragend ausgearbeitet und wurde in mehreren Größen gegossen. Es war ein großer kommerzieller Erfolg – über 300 Exemplare wurden gefertigt.
  • „Joy of the Waters“ (1917): Eine der ersten lebensgroßen Skulpturen Frishmuths. Die Darstellung einer nackten Frau, die mit erhobenen Armen das Wasser feiert, wurde zur Ikone der Lebenslust der 1920er Jahre.
  • „Call of the Sea“ (1924): Dieses Werk zeigt die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die Figur scheint dem Klang des Meeres zu folgen – eine Allegorie für Sehnsucht und die Verbundenheit mit den Elementen.
  • „Desha“ (1927) und „Allegra“ (1929): Beide inspiriert von ihrer Muse Desha Delteil, kombinieren Grazie, natürliche Körperspannung und eine einzigartige Ästhetik der modernen Frau.

Diese Werke wurden nicht nur in Galerien und Ausstellungen präsentiert, sondern fanden auch als öffentliche Skulpturen, Brunnenfiguren und Gartenplastiken große Verbreitung – besonders in der amerikanischen Oberschicht der 1920er Jahre.

 

Erfolg und Anerkennung

Während der 1920er Jahre war Frishmuth eine der bekanntesten Bildhauerinnen Amerikas. Sie stellte regelmäßig aus bei:

  • National Academy of Design
  • Pennsylvania Academy of the Fine Arts
  • Society of American Artists
  • Salon de Paris

1925 wurde sie als „Associate Member“ der National Academy of Design aufgenommen, 1929 als vollwertiges Mitglied – eine große Ehre in einer männerdominierten Kunstwelt.

Auch bei der Women's World Fair 1925 in Chicago wurde sie für ihre Beiträge zur Kunst und zur Darstellung der modernen Frau gefeiert.

 

Herausforderungen und Rückzug

Mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929 brach der Kunstmarkt dramatisch ein. Viele Kunsthandwerker, insbesondere solche, die auf dekorative Bronzen spezialisiert waren, verloren ihre finanzielle Grundlage. Auch Frishmuth war betroffen: Sie musste ihr Atelier in New York aufgeben und zog nach Philadelphia zurück, wo sie in bescheidenen Verhältnissen weiterarbeitete.

Trotz der Rückschläge blieb sie künstlerisch aktiv. Ihre Werke wurden weiterhin geschätzt, wenn auch seltener in großer Auflage produziert. Sie wurde zunehmend als eine der letzten Vertreterinnen einer klassischen, handwerklich geprägten Bildhauerei wahrgenommen – im Kontrast zur aufkommenden abstrakten Moderne, die sie skeptisch betrachtete.

 

Persönliches Leben

Frishmuth heiratete nie. Über ihr Privatleben ist nur wenig bekannt, jedoch ist dokumentiert, dass sie über Jahrzehnte mit ihrer engen Freundin Ruth Talcott zusammenlebte – möglicherweise in einer Lebenspartnerschaft, wie moderne Forschung vermutet. Die beiden teilten Haus, Interessen und Freundeskreis, was angesichts der gesellschaftlichen Umstände jener Zeit bemerkenswert ist.

Frishmuth selbst äußerte sich nur selten öffentlich zu politischen oder feministischen Themen, doch ihre Karriere und ihre Werke sprechen für sich: Sie war eine unabhängige, erfolgreiche Frau in einem männlich dominierten Beruf – und das über viele Jahrzehnte hinweg.

 

Tod und Nachwirkung

Harriet Whitney Frishmuth starb am 1. Januar 1980 in Waterbury, Connecticut – wenige Monate vor ihrem 100. Geburtstag. Sie hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk, das heute in zahlreichen Museen, öffentlichen Sammlungen und Gärten erhalten ist. Dazu gehören:

  • Metropolitan Museum of Art, New York
  • Brooklyn Museum
  • Smithsonian American Art Museum
  • Philadelphia Museum of Art

Zahlreiche ihrer Werke werden heute wiederentdeckt und auf Auktionen zu hohen Preisen gehandelt. Ihre Skulpturen gelten als Synonym für klassische Eleganz, Körperbewusstsein und weibliche Selbstbestimmung – in einer Ästhetik, die zeitlos geblieben ist.

 

Fazit

Harriet Whitney Frishmuth war mehr als eine Bildhauerin – sie war eine Chronistin weiblicher Anmut und Stärke, eine Meisterin der Bewegung und eine Pionierin weiblicher Autonomie in der Kunstwelt. Ihre Werke verbinden technische Exzellenz mit emotionaler Tiefe. Sie zeigen Frauen, die nicht museal oder dekorativ wirken, sondern lebendig, kraftvoll und selbstbewusst.

In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels stellte Frishmuth nicht nur neue Körperbilder in die Welt, sondern auch neue Möglichkeiten für Künstlerinnen, unabhängig und frei zu arbeiten. Ihr Leben und Werk sind ein bedeutendes Kapitel der amerikanischen Kunstgeschichte – und bis heute ein leuchtendes Vorbild für Generationen von Künstlerinnen.