Künstlerische Karriere
Ab 1899 war Hussmann regelmäßig auf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten. Seine Werke fanden große Anerkennung, und 1914 wurde ihm von Kaiser Wilhelm II. die Goldene Medaille für Kunst für eines seiner Reiterstandbilder verliehen.
Nach dem Studium erhielt Hussmann eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin und unterhielt dort ein eigenes Atelier. Er war Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und stellte während der Zeit des Nationalsozialismus mehrfach auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München aus, unter anderem in den Jahren 1940, 1942 und 1943.
Spätere Jahre und Tod
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Hussmanns Atelier in Berlin zerstört. Daraufhin zog er 1944 mit seiner Frau Wally nach Fürstenberg an der Weser. Dort arbeitete er bis zu seinem Tod 1946 für die örtliche Porzellanmanufaktur und entwarf zahlreiche Porzellanfiguren. Die Gemeinde Fürstenberg ehrte ihn, indem sie einen Platz mit einer kleinen Parkanlage nach ihm benannte. Seine Frau stiftete zur Gestaltung des Hussmannplatzes die Pferdestatue „Vollblut“, die in Berlin der Zerstörung entgangen war.
Werke und Stil
Albert Hinrich Hussmann zählt zu den bedeutendsten Tierplastikern des 20. Jahrhunderts. Seine Werke zeichnen sich durch eine hohe Naturtreue und Detailgenauigkeit aus. Besonders hervorzuheben sind seine Pferdedarstellungen, die in verschiedenen Posen und Bewegungen dargestellt sind.
- „Trabendes Fohlen“: Eine Bronzeplastik, die ein junges Pferd im Trab zeigt. Die Figur ist auf einer Plinthe signiert und wurde von der Bildgießerei Kraas in Berlin gefertigt. Sie wurde mehrfach auf Auktionen angeboten und erzielte Preise zwischen 800 und 1.320 Euro.
- „Stehendes Fohlen“: Eine weitere Bronzeplastik, die ein junges Pferd im Stand darstellt. Auch dieses Werk ist signiert und wurde von der Bildgießerei Kraas gefertigt. Es wurde auf Auktionen für Preise um die 924 Euro verkauft.
Neben seinen Bronzeplastiken entwarf Hussmann auch Porzellanfiguren für die Manufakturen Rosenthal und Fürstenberg. Ein Beispiel ist die Pferdebüste „Hannibal“, die 1939 von Rosenthal in Biskuitporzellan ausgeführt wurde.
Nachlass und Rezeption
Hussmanns Werke sind heute in verschiedenen Museen und Sammlungen vertreten. Seine Bronzeplastiken werden regelmäßig auf Auktionen angeboten und erzielen dabei beachtliche Preise. Die Kombination aus künstlerischer Qualität und handwerklicher Präzision macht seine Arbeiten bei Sammlern und Kunstliebhabern gleichermaßen beliebt.
Fazit
Albert Hinrich Hussmann war ein herausragender Bildhauer, dessen Spezialisierung auf Tierplastiken, insbesondere Pferdedarstellungen, ihm einen festen Platz in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts sicherte. Seine Werke, wie das „Trabende Fohlen“ und das „Stehende Fohlen“, zeugen von seiner Meisterschaft in der Darstellung von Bewegung und Anatomie. Sein künstlerisches Erbe lebt in seinen zahlreichen Skulpturen und Porzellanfiguren weiter.