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Johann Philipp Ferdinand Preiss

Johann Philipp Ferdinand Preiss Bronzefiguren & Skulpturen

Johann Philipp Ferdinand Preiss wurde am 13. Februar 1882 in Erbach im Odenwald geboren – einer Stadt mit langer Tradition der Elfenbeinschnitzerei. Er wuchs in einer kinderreichen Familie auf. Als er 15 Jahre alt war, verlor er beide Eltern innerhalb kurzer Zeit. Trotz dieses tragischen Verlustes konnte Preiss dank der Unterstützung befreundeter Familien seinen Bildungsweg fortsetzen.

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Ferdinand Preiss (1882 - 1943)

Sein künstlerisches Talent zeigte sich früh. Er begann eine Ausbildung in der Werkstatt des renommierten Elfenbeinschnitzers Philipp Willmann. Dort erlernte er die Grundlagen der filigranen Schnitztechnik, die ihn für den Rest seiner Karriere begleiten sollten.

Nach dem Abschluss seiner Lehre unternahm Preiss eine Bildungsreise durch Italien, Frankreich und England. In Mailand, Rom und besonders in Paris – dem pulsierenden Zentrum der Kunst um die Jahrhundertwende – wurde er mit neuen Stilrichtungen konfrontiert: Jugendstil, später Art Déco. Er sammelte Eindrücke aus der klassischen Bildhauerei und der damals aufkommenden Moderne, die er später in seinen Werken stilvoll vereinte.

Diese Reisen weiteten nicht nur seinen Horizont, sondern ebneten ihm auch den Weg zur unternehmerischen Selbstständigkeit.

 

Gründung der Firma Preiss & Kassler

Zurück in Deutschland lernte Preiss den Geschäftsmann Arthur Kassler kennen. 1906 gründeten sie gemeinsam in Berlin das Unternehmen Preiss & Kassler. Während Kassler die geschäftlichen Belange leitete, konzentrierte sich Preiss auf das künstlerische Schaffen. Die Firma sollte sich rasch zu einem der führenden Hersteller von Art-Déco-Skulpturen entwickeln.

Anfangs fertigten sie kleine Elfenbeinobjekte – typische Souvenirs aus Berlin. Doch bald gingen sie dazu über, kunstvolle Skulpturen zu produzieren, die Materialien wie Elfenbein, Bronze, Onyx und Alabaster in meisterhafter Weise kombinierten.

 

Chryselephantine Kunst: Ferdinand Preiss und das Elfenbein

Ein Markenzeichen Preiss’ wurde die Verwendung von Elfenbein in Kombination mit fein gegossener Bronze – eine Technik, die in der Antike als „chryselephantin“ bekannt war. Besonders in den 1920er- und 30er-Jahren feierte diese Technik in Preiss’ Atelier eine Renaissance.

Die Elfenbeinfiguren von Ferdinand Preiss sind fein geschnitzt, detailreich poliert und zeigen meist moderne Frauen der Weimarer Ära: Tänzerinnen, Sportlerinnen, Akrobatinnen, Schauspielerinnen – starke, zugleich elegante Darstellungen des weiblichen Körpers. Diese Werke spiegeln nicht nur den Geist der Zeit wider, sondern auch ein neues Frauenbild – sportlich, selbstbewusst, urban.

Technische Besonderheiten:

  • Der Körper wurde aus patinierter Bronze gegossen
  • Kopf, Arme und Beine fein aus Elfenbein geschnitzt
  • Kleidung und Accessoires oft aus Metall und Email
  • Sockel aus Onyx, Marmor oder Alabaster

Dank des Einsatzes von Dentalwerkzeugen (z. B. Bohrern) konnte Preiss das Elfenbein mit unglaublicher Präzision bearbeiten – eine technische Revolution in der Skulptur seiner Zeit.

 

Themen und Stile

Ferdinand Preiss’ Figuren gehören zum stilistischen Kern des Art Déco – jener Bewegung, die ab den 1910er-Jahren dekorative Kunst, Design, Architektur und Bildhauerei durch klare Linien, luxuriöse Materialien und geometrische Ästhetik prägte.

Typische Themen:

  • Tanz und Bewegung – z. B. „Flame Leaper“, „Dancer with Cymbals“
  • Sport und Akrobatik – z. B. „Tennis Girl“, „Javelin Thrower“
  • Mythologische und allegorische Gestalten – z. B. „Iphigenie“, „Amazonin“
  • Frauenporträts – z. B. „Carmen“, „Bacchantin“

Preiss verstand es, körperliche Dynamik und Eleganz in einer Weise darzustellen, die bis heute fasziniert.

 

Preise und Marktwert heute

Die Ferdinand Preiss Figuren Preise gehören zu den höchsten im Bereich der Art-Déco-Skulptur. Je nach Größe, Zustand, Provenienz und Materialkombination erzielen seine Werke auf Auktionen beachtliche Summen:

  • Kleine Tänzerinnen-Figuren: 3.000–8.000 €
  • Mittelgroße Skulpturen auf Marmorsockel: 10.000–25.000 €
  • Seltene Originale mit vollständiger Signatur: über 50.000 €
  • Topwerke (z. B. „Flame Leaper“, „Con Brio“): bis zu 100.000 €

Bekannte Auktionshäuser wie Sotheby’s, Christie’s, Bonhams und Van Ham führen regelmäßig Werke von Preiss im Programm.

Ein Hinweis: Aufgrund internationaler Artenschutzbestimmungen ist der Handel mit Elfenbein streng reguliert. Viele Stücke benötigen heute Nachweise über das Alter des Elfenbeins (CITES-Bescheinigungen).

 

Späte Jahre und Tod

Ferdinand Preiss führte seine Werkstatt durch die schwierigen Zeiten der Weimarer Republik bis in den Nationalsozialismus. Seine Kunst, vom internationalen Stil der 1920er-Jahre geprägt, geriet zunehmend in Konflikt mit der nationalsozialistischen Kunstpolitik, die eher auf Monumentalität und Ideologie setzte.

Am 29. Juli 1943 starb Preiss in Berlin an einem Gehirntumor. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde seine Werkstatt in der Ritterstraße durch einen Bombenangriff zerstört – ein Großteil seines Nachlasses ging dabei verloren.

 

Vermächtnis

Trotz des frühen Todes und des Verlustes vieler Originalmodelle bleibt Ferdinand Preiss einer der bedeutendsten Bildhauer des frühen 20. Jahrhunderts. Seine Arbeiten stehen exemplarisch für das Lebensgefühl und die Ästhetik der 1920er-Jahre – urban, elegant, energiegeladen.

Sein Name ist untrennbar mit dem Begriff „chryselephantine Skulptur“ verbunden. In der Geschichte der modernen Kunst hat Preiss ein Segment geschaffen, das bis heute Sammler, Museen und Designer inspiriert.

 

Fazit

Ferdinand Preiss war ein innovativer Künstler, der die antike Tradition der Elfenbein-Bronze-Kombination in das Zeitalter des Art Déco überführte. Mit technischer Virtuosität und modernem Blick auf Bewegung, Weiblichkeit und Formensprache schuf er ein Werk von bleibender Faszination.

Seine Elfenbeinfiguren gehören heute zu den wertvollsten Objekten des Kunstmarkts im Bereich dekorativer Skulptur – nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern wegen der meisterhaften Verbindung von Material, Technik und Zeitgeist.