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Bruno Zach Bronzefiguren & Skulpturen

Bruno Zach wurde am 6. Mai 1891 in Schytomyr geboren, einer Stadt im damaligen Russischen Kaiserreich, die heute in der Ukraine liegt. Über seine frühen Jahre ist nur wenig dokumentiert, doch es wird angenommen, dass seine Familie aus bürgerlichen Verhältnissen stammte. Noch in seiner Jugend emigrierte Zach nach Wien, das zu jener Zeit ein pulsierendes Zentrum der europäischen Kunstszene war.

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Bruno Zach (1891 - 1945)

In Wien begann Zach seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste, wo er unter anderem bei den renommierten Professoren Hans Bitterlich und Josef Müllner studierte. Beide Lehrmeister waren Vertreter eines klassisch-akademischen Stils, vermittelten jedoch auch ein tiefes Verständnis für Form, Anatomie und Werkstoff – Grundlagen, die Zach später in seiner eigenen, sehr individuellen Formensprache verarbeitete.

 Bruno Zachs Karriere nahm nach dem Ersten Weltkrieg, also ab etwa 1918, deutlich an Fahrt auf. Wien, nun Teil der Ersten Republik Österreich, war trotz politischer Instabilität kulturell äußerst lebendig. In dieser Atmosphäre entwickelte Zach eine künstlerische Identität, die stark vom Jugendstil, Symbolismus und dem aufkommenden Art déco beeinflusst war.Zach spezialisierte sich auf figürliche Bronzeskulpturen, viele davon in Kombination mit Elfenbein, ein Verfahren bekannt als Chryselephantin. Er arbeitete mit führenden Wiener Gießereien wie Argentor-Werke, Broma Companie, S. Altmann & Co. und gelegentlich mit Berndorf zusammen. Diese Werkstätten fertigten seine Skulpturen in feinster Qualität, was dazu beitrug, dass sie bald europaweit begehrt waren. Sein bevorzugtes Thema war die moderne Frau: stark, unabhängig, erotisch – und oft in provokativen Posen dargestellt. Seine Frauenfiguren sind häufig in Leder, Reitkleidung, Corsagen oder Uniformen gekleidet, mit Peitsche, Zigarettenspitze oder Pistole in der Hand. Damit schuf Zach eine völlig neue Ikonografie weiblicher Selbstermächtigung, die zwischen Fetisch, Eleganz und Erotik changiert.

Thematische Schwerpunkte und Symbolik

Bruno Zachs Skulpturen lassen sich grob in mehrere Themenbereiche einteilen:

  • Erotik und Dominanz: Viele Werke zeigen Frauen als dominante, kontrollierende Figuren – eine Umkehrung traditioneller Rollenbilder. Die bekannteste Skulptur aus diesem Bereich ist „La Cravache“ (Die Reitgerte) – eine Frau in Reiterpose, die eine Peitsche schwingt.
  • Tanz und Bewegung: Zahlreiche Arbeiten widmen sich der Darstellung von Tänzerinnen in Bewegung, oft mit Musikbezug. Werke wie „Tänzerin mit Schal“ oder „Tango“ strahlen Dynamik, Weiblichkeit und Eleganz aus.
  • Exotik und Orientalismus: Wie viele Künstler seiner Zeit war auch Zach fasziniert von fremden Kulturen. Seine „Orientalische Tänzerin“, „Odaliske“ oder „Amazonen“ spiegeln diese Einflüsse.
  • Sport und Technik: In den 1920er Jahren nahm er auch sportliche oder technische Themen auf – z. B. Boxen, Motorradfahren, Bogenschießen – wobei stets der menschliche Körper und seine physische Präsenz im Zentrum stehen.

Oft arbeitete Zach mit anonymisierten weiblichen Idealfiguren, selten mit konkreten Porträts. Dabei vereinte er handwerkliche Präzision mit stilisierter Erotik – ein Markenzeichen des Art déco, in dem Luxus, Modernität und Körperkult miteinander verschmelzen.

 

Pseudonyme und Veröffentlichungspolitik

Um seine oft als „anstößig“ empfundenen Werke auf dem konservativen Kunstmarkt besser zu platzieren, veröffentlichte Bruno Zach einige Skulpturen unter Pseudonymen. Zu den bekanntesten zählen:

  • „Prof. Tuch“ – für besonders erotische oder fetischistische Arbeiten
  • „F. Mazura“, „K. Salat“ – gelegentlich für Studien oder Kleinplastiken

Diese Strategie diente nicht nur der Vermarktung, sondern auch dem Schutz vor gesellschaftlicher Ablehnung. Denn obwohl Zach ein erfolgreicher Künstler war, galten manche seiner Werke in moralisch-konservativen Kreisen als „obszön“.

 

Bedeutende Werke

Einige der bekanntesten Kunstwerke von Bruno Zach sind:

  • „La Cravache“ / „The Riding Crop“ (ca. 1925):
    Eine weibliche Domina mit Peitsche – das wohl ikonischste Werk Zachs.
  • „Tänzerin mit Schal“ (1920er Jahre):
    Eine elegant bewegte Frauengestalt in seidigem Gewand – Beispiel für seinen weicheren, ornamentalen Stil.
  • „Amazonin zu Pferd“:
    Eine bewaffnete Frau auf einem steigenden Pferd – Symbol für Freiheit und Kampfgeist.
  • „Zigarettenmädchen“ / „Cigarette Girl“:
    Darstellung der „neuen Frau“ der 1920er Jahre – selbstbewusst, rauchend, unabhängig.

Diese Werke werden heute auf internationalen Auktionen (z. B. Sotheby’s, Bonhams, Dorotheum) gehandelt und erzielen Preise zwischen 1.500 und über 30.000 Euro, je nach Erhaltungszustand, Seltenheit und Gießereiqualität.

 

Späte Jahre und Tod

Über Bruno Zachs letzte Lebensjahre ist wenig bekannt. Er arbeitete vermutlich bis in die späten 1930er Jahre, doch mit dem Einsetzen der Weltwirtschaftskrise 1929 und dem Aufkommen des Nationalsozialismus verloren seine Werke an öffentlicher Sichtbarkeit. Der offene, sexuelle Subtext vieler Skulpturen entsprach nicht dem kulturpolitischen Klima der 1930er Jahre.

Bruno Zach starb 1945 in Wien, vermutlich im Kontext der Kriegswirren. Die genauen Umstände seines Todes sind bis heute nicht eindeutig dokumentiert.

 

Nachwirkung und heutige Bedeutung

Obwohl Bruno Zach zu Lebzeiten umstritten war, gilt er heute als einer der bedeutendsten Bildhauer des erotisch geprägten Art déco. Seine Werke sind weltweit in Privatsammlungen, Museen für angewandte Kunst und Design sowie in spezialisierten Galerien zu finden.

Er war nicht nur ein Handwerker mit hohem Anspruch, sondern auch ein subtiler Gesellschaftskritiker, der den weiblichen Körper nicht passiv, sondern aktiv und selbstbestimmt inszenierte – ein Konzept, das seiner Zeit weit voraus war.

 

Fazit

Bruno Zach war ein außergewöhnlicher Künstler, der sich zwischen Tradition und Provokation bewegte. Seine Bronzeskulpturen sind Spiegelbilder einer Epoche, in der Weiblichkeit neu gedacht wurde – sinnlich, selbstbewusst und nicht selten herausfordernd. Als Grenzgänger zwischen Kunst, Erotik und Gesellschaft hat er ein Werk hinterlassen, das bis heute fasziniert – und herausfordert.