Wiener Werkstätten
ERNEUERUNG DER KUNST
Die Wiener Werkstätten waren ein Zusammenschluss bildender Künstler in Wien, der im Jahre 1903 gegründet wurde. Diese Gemeinschaft wollte eine Erneuerung der Kunst auf Basis handwerklichen Könnens. Die gesamten Lebensbereiche des Menschen sollten gestalterisch vereinigt und im Sinne eines Gesamtkunstwerkes neu geschaffen werden. In erster Linie dachte man dabei an fortschrittliche Arbeitsbedingungen für Handwerker. Der Sitz des Unternehmens war in Wien-Neubau. Die kunstgewerblichen Artikel hatten in dieser Zeit sehr großen Erfolg. In der Nachkriegszeit schwächte sich diese Erfolgswelle merklich ab, da man zunehmend ausländische Kunden gewinnen wollte.
Die Gesellschaft richtete 1922 in New York und 1929 in Berlin Verkaufsgeschäfte ein. Großen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Wiener Werkstätten hatten übrigens die Frauen, die zum Stilwandel des Jugendstils zum Art Deco der 20er-Jahre entscheidend beitrugen. Schmuck spielte hier eine überragende Rolle, wobei sich der Einfluss Gustav Klimts deutlich zeigte. So wurden Schmucksteine wie Achate, Karneole, Malachite oder Amethyste verwendet. Eine ebenso große Bedeutung hatten Opale, Mondsteine oder Korallen. Um die Jahrhundertwende kam das florale Ornament bei Schmuckstücken in Mode. Französische, asiatische und japanische Einflüsse stachen immer wieder deutlich hervor. Ebenso wichtig wurden Textilien und Keramik. Ab dem Jahre 1905 wurden auch handbemalte und bedruckte Seidenstoffe und Teppiche hergestellt. Außerdem veröffentlichte man über 1000 Künstlerpostkarten, die unter anderem Oskar Kokoschka gestaltete.