Produktbeschreibung
"Ägyptische Pharaonin mit Sklaven - Wiener Bronze - Bergmann"
Höhe | 22 cm |
Breite | 13,5 cm |
Tiefe | 8 cm |
Gewicht | 1 kg |
Sinnbild des Orients in Bronze - Ägyptische Pharaonin mit Sklaven - Teppichbronze - Bergmann - gestempelt
Diese meisterhaft gefertigte Wiener Bronze zeigt eine Szene, die sinnbildlicher für den europäisch-romantischen Blick auf den Orient kaum sein könnte: Eine stolze ägyptische Herrscherin, geschmückt mit Gold und Edelsteinfarben, steht erhoben auf einem reich verzierten Teppich, flankiert von einem knienden Diener mit Fächer. Die Kombination aus anmutiger Weiblichkeit und unterwürfiger Dienerschaft spiegelt die Ästhetik des Orientalismus wider, wie sie Franz Xaver Bergmann in seiner Werkstatt in Wien um 1905 kultivierte. Diese sogenannte Teppichbronze vereint Figürlichkeit, narrative Inszenierung und polychrome Malerei zu einem einzigartigen Sammlerobjekt der Arabischen Kunst.
Der Schöpfer der orientalischen Visionen
Franz Xaver Bergmann wurde am 27. Juli 1861 in Wien geboren und wuchs in einem künstlerisch geprägten Elternhaus auf. Sein Vater, Franz Bergmann sen., gründete die gleichnamige Gießerei, die später von Xaver in die Hochblüte geführt wurde. Die Familie war eng mit dem künstlerischen und kunstgewerblichen Milieu Wiens verbunden. Bergmanns Werkstatt war nicht nur eine Produktionsstätte, sondern ein Ort, an dem die Ideen des Jugendstils, der exotistischen Sehnsucht und der technischen Raffinesse zusammentrafen. Seine Bronzefiguren – insbesondere jene mit Darstellungen aus dem Nahen Osten – gelten als Inbegriff der Wiener Bronze.
Inszenierte Macht und exotische Sinnlichkeit
Die Figur der Pharaonin ist nicht nur ein symbolisches Ideal der Herrschaft, sondern auch ein Objekt europäischer Fantasie. Ihre Körperhaltung und ihr Blick strahlen Selbstbewusstsein aus, während die plastisch gearbeitete Brust und die geschwungene Hüfte den Blick des Betrachters lenken. Der Sklave zu ihren Füßen, barfüßig und unterwürfig, hebt einen großen, reich verzierten Fächer mit Pfauenfeder-Motiv über ihr Haupt. Die Darstellung zeigt deutlich, wie sehr sich die Arabische Kunst in der Wiener Bronze zu einem westlichen Projekt der kulturellen Aneignung verwandelte – und dabei zugleich höchste handwerkliche Vollendung erreichte.
Orientalismus in metallischer Perfektion
Diese Bronzefigur ist ein Paradebeispiel für die europäische Rezeption orientalischer Themen im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Teppich mit geometrisch-ornamentaler Struktur, auf dem die Szene spielt, ist sorgfältig ziseliert und farbig akzentuiert. Solche sogenannten Teppichbronzen wurden ausschließlich in Wien gefertigt und dienten nicht nur der Dekoration, sondern auch der Repräsentation eines kolonialen Weltbilds. Die Kleidung, die Stofflichkeit, das Gold der Schmuckstücke – alles ist detailverliebt modelliert und handbemalt. Der Einfluss der Arabischen Kunst in dieser Figur wird durch westliche Idealisierung in eine neue Form gegossen.
Die Signatur eines Wiener Meisters
Die Figur trägt den deutlich sichtbaren Stempel der Werkstatt Bergmann, ein Markenzeichen für Authentizität und Qualität. Franz Xaver Bergmann verstand es, exotische Sujets in technische Perfektion zu überführen. Die aufwendige Polychromie, die die Haut der Figuren realistisch schimmern lässt, wurde in mehreren Schichten per Hand aufgetragen. Die Pharaonin, der Teppich, der Sklave – alle Elemente bilden ein geschlossenes Ensemble, das in seiner gesamten Komposition sinnbildlich für die Blütezeit der Wiener Bronze steht.
Wo diese Meisterwerke heute bewundert werden
Originale von Franz Xaver Bergmann finden sich heute in renommierten Kunstsammlungen und Museen weltweit. Das Kunsthistorische Museum Wien bewahrt zahlreiche Skizzen und Entwürfe aus seinem Umfeld, während das Leopold Museum exemplarische Werke der Wiener Werkstätte ausstellt. Auktionen bei Dorotheum oder Sotheby’s listen regelmäßig Wiener Bronze-Stücke Bergmanns, insbesondere figürliche Darstellungen mit orientalischem Motiv. Auch im Museum für Arabische Kunst in Berlin sind stilverwandte Objekte aus der Zeit um 1900 zu sehen, die Bergmanns Stil beeinflusst haben oder davon inspiriert sind.
Zwischen Faszination und Kritik
So faszinierend diese Figur auch ist, sie steht zugleich für die Ambivalenz eines künstlerischen Orientalismus, der zwischen Bewunderung und Stereotypisierung pendelt. Der dargestellte Beduine, kniend und dienend, verweist auf ein europäisches Bild vom Orient, das zwar künstlerisch auf höchstem Niveau umgesetzt wurde, aber kulturell fragwürdig bleibt. Die Arabische Kunst, wie sie in der Wiener Bronze interpretiert wurde, ist immer auch ein Spiegel kolonialer Fantasien – eine Tatsache, die diese Figur umso wertvoller macht: als künstlerisches und kulturhistorisches Dokument zugleich.
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