Produktbeschreibung
"Wiener Bronze - Sklavenhändler mit nackter Sklavin - Bergmann"
Höhe | 23 cm |
Breite | 18 cm |
Tiefe | 12 cm |
Gewicht | 2,6 kg |
Sinnbild des Orients – Wiener Bronze „Sklavenhändler mit nackter Sklavin“ - Franz Bergmann - gestempelt
Diese ausdrucksstarke Wiener Bronze stellt eine Szene dar, die tief in den westlichen Vorstellungen des Orients verankert ist: Ein farbenfroh gekleideter Beduine, als Sklavenhändler inszeniert, hebt sein Gewand zur Seite und präsentiert eine vollendete, goldglänzende Nackte Schönheit. Der fein gestaltete Orientteppich, auf dem beide Figuren stehen, verleiht der Komposition eine feierliche Aura. Die Frau steht mit selbstbewusstem Blick und üppigem Silberschmuck da – eine Mischung aus Fremdheit, Reiz und Inszenierung, meisterhaft ausgeführt als Wiener Bronze in der Werkstatt Bergmanns.
Franz Xaver Bergmann – Der Meister des Orientalismus
Franz Xaver Bergmann wurde am 27. Juli 1861 in Wien geboren, in eine traditionsreiche Gießerfamilie. Sein Vater, Franz Bergmann senior, betrieb eine kleine Bronzemanufaktur im neunten Bezirk Wiens, in der er bereits früh mit dem Handwerk vertraut wurde. Nach dem Tod des Vaters übernahm Franz Xaver die Werkstatt und entwickelte sie zu einer der bedeutendsten Produktionsstätten für figürliche Bronzen der Jahrhundertwende. Er verband technisches Können mit künstlerischem Instinkt und schuf vor allem in der Darstellung orientalischer Szenen und erotischer Allegorien Werke, die international geschätzt wurden. Bergmann starb am 1. Januar 1936 in seiner Heimatstadt Wien – seine Wiener Bronze lebt bis heute weiter.
Erotik, Exotik und der weibliche Körper
Im Zentrum dieser Darstellung steht der Weiblicher Akt – perfekt ausgeführt, selbstbewusst positioniert und symbolisch aufgeladen. Die Figur der Frau ist nicht passiv, sondern stolz aufgerichtet, mit durchdringendem Blick und einer Körperhaltung, die sowohl Erhabenheit als auch Verletzlichkeit ausstrahlt. Ihre goldene Haut, der sorgfältig modellierte Schmuck und die grazile Pose machen sie zur Sinnbildfigur der Nackte Schönheit, wie sie in der europäischen Kunst des späten 19. Jahrhunderts verstanden wurde. In ihrer Präsenz und Ambivalenz liegt der ästhetische wie symbolische Reiz dieses Werkes.
Arabische Kunst in westlicher Fantasie
Bergmanns Darstellung greift typische Elemente der Arabische Kunst auf, wie sie in der Orientalismus-Strömung der europäischen Kunst verbreitet war. Gewänder, Turban, Teppich und das Verhältnis von Herr und Frau spiegeln ein idealisiertes, zugleich distanziertes Bild des Orients wider. Der Beduine, der mit raumgreifender Geste seinen Mantel lüftet, verkörpert Dominanz und Exotik, während die Frau, nackt und zugleich geschmückt, zwischen Objekt und Subjekt changiert. Dieses Spannungsfeld zwischen kultureller Projektion und künstlerischer Präzision ist typisch für Bergmanns Bronzen.
Kunsthandwerk auf höchstem Niveau
Diese Wiener Bronze wurde mit größter Detailverliebtheit in mehreren Teilen gegossen und anschließend in aufwendiger Handarbeit bemalt. Die Farbtöne des Teppichs, das changierende Gewand des Händlers und die metallisch glänzende Haut der Frau zeigen das gesamte Spektrum an Materialien und Techniken, für das Bergmanns Werkstatt berühmt war. Die Figurengruppe trägt den typischen „Bergmann-Stempel“ auf der Unterseite – ein stilisierter Gießereianker.
Exponiert in Sammlungen und Museen
Diese Figurengruppe zählt zu den gesuchtesten erotisch-orientalischen Darstellungen Franz Xaver Bergmanns. Sie befindet sich heute in privaten Sammlungen und öffentlichen Museen wie dem Leopold Museum in Wien, dem Bröhan-Museum in Berlin oder in spezialisierten Kunstsammlungen in Paris, London und New York. Besonders begehrt sind Werke mit Teppichsockel und kontraststarker Polychromie, wie dieses Stück – ein Paradebeispiel für Wiener Bronze mit orientalistischer Thematik und erotischem Akzent.
Ein Zeugnis der Zeit, nicht ihrer Wahrheit
Wenngleich aus heutiger Sicht kritisch zu betrachten, war diese Darstellung für die Kunstwelt um 1900 Ausdruck einer ästhetisierten Sehnsucht nach dem Fremden. Die Kombination aus Arabische Kunst, Beduine und Nackte Schönheit spiegelte weniger die Realität des Orients als vielmehr die Vorstellungen der europäischen Bourgeoisie wider. Bergmann verstand es meisterhaft, diese Fantasien in Bronze zu bannen – stets mit einem Hauch Ironie, aber nie ohne Respekt vor der handwerklichen Ausführung.
Abschließende Würdigung eines Gesamtkunstwerks
Diese Skulptur vereint alles, was die Wiener Bronze zu einer der begehrtesten Kunstformen ihrer Zeit macht: technische Finesse, kulturelle Ambivalenz und erotische Eleganz. Der Weiblicher Akt wird hier nicht nur als Symbol der Verführung, sondern auch als Projektionsfläche einer ganzen Epoche gezeigt. Franz Xaver Bergmanns Fähigkeit, Figuren zu inszenieren, ihre Spannung spürbar zu machen und zugleich höchste künstlerische Qualität zu liefern, macht dieses Werk zu einem unverzichtbaren Highlight für Sammler orientalischer Bronzen und Kenner der Arabische Kunst.
Unsere Vorteile
Keine Versandkosten
Wir lieferen Weltweit und versandkostenfrei
14 Tage Widerrufsrecht
Sie können innerhalb von 14 Tagen Ihre Bestellung widerrufen
Alle sicheren Zahlungsarten
Paypal, Master Card, Visa, Amazon Pay uvm.