Groteske Grimasse - Charakterkopf v. Messerschmidt, Bronze

Der deutsch-österreichische Bildhauer Franz Xaver Messerschmidt hat durch höchst kuriose Werke einen anhaltenden Nachruhm erworben. Diese bizarre Bronze-Büste ist ein Werk aus der Serie seiner Charakterköpfe, derer Messerschmidt 52 Stück fertigte. Die Kuriosität dieses Werkes besteht in der grotesk überzeichneten Physiognomie: dem überstreckten Kopf, den hochgezogenen Augenbrauen, den aufgerissenen Augen, dem kühnen Faltenwurf insbesondere im Stirnbereich sowie der nach vorn gestreckten Nase und dem vorgestülpten Kinn. Die Büste ist mit der vom Original übernommenen Signatur „X. Messerschmidt“ signiert.

Franz Xaver Messerschmidt (1736-1783) war ein deutsch-österreichischer Bildhauer, der vor allem durch seine Charakterkopf-Serie auf sich aufmerksam machte. Bei den Charakterköpfen handelt es sich um eine Serie von rund 52 als Selbstportraits gestaltete Alabaster-Büsten. Die Serie stellt sämtliche Arten von physiognomisch Gestalt gewinnenden Affekten dar. Messerschmidt führte für seine Charakterköpfe viele Eigenstudien mit dem Spiegel durch. Dabei schreckte er auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück. So sprang er etwa vor Passanten und hielt ihnen eine Schusswaffe entgegen, um den affekthaften Schreckmoment im Gesicht des Betroffenen zu studieren und anschließend bildhauerisch umzusetzen. Entstanden ist eine Reihe mannigfaltiger physiognomischer Zustände, die mitunter hochgradig grotesk anmuten.