Produktbeschreibung
"Frierende Alte (1937) - Ernst Barlach Figuren"
Höhe | 29 cm |
Breite | 14 cm |
Tiefe | 14 cm |
Gewicht | 6,4 kg |
Die stille Wucht des Leidens – Ernst Barlachs „Frierende Alte“ in Bronze - Signiert
Die Bronzeskulptur „Frierende Alte“ entstand 1937, nur ein Jahr vor dem Tod ihres Schöpfers Ernst Barlach. Es handelt sich um eines der eindrucksvollsten Kunstwerke von Ernst Barlach, das seine tiefe humanistische Überzeugung in stiller Intensität ausdrückt. Die Figur wurde in einer limitierten Auflage von 20 Exemplaren gegossen und trägt die Signatur „Ernst Barlach“. Ihr kompakter, gedrungener Aufbau und die geschlossenen Formen zeugen von einer inneren Einkehr und geistigen Sammlung, wie sie typisch für viele späte Ernst Barlach Figuren sind.
Der Künstler – geprägt von Jugend und Geist
Ernst Barlach wurde am 2. Januar 1870 in Wedel bei Hamburg geboren und starb am 24. Oktober 1938 in Rostock. Als ältester Sohn eines Arztes wuchs er in einem bildungsnahen, aber auch empfindsamen Milieu auf. Schon früh entdeckte er seine künstlerische Begabung, die ihn 1888 zur Kunstgewerbeschule in Hamburg und anschließend an die Kunstakademie Dresden führte. Dort wurde er Schüler von Robert Diez, einem der bedeutendsten Bildhauer der Zeit. Diese Prägungen flossen später in seine kompromisslose Bildsprache ein, die sich durch Reduktion, Ausdrucksstärke und spirituelle Tiefe auszeichnet – Qualitäten, die auch seine Ernst Barlach Skulpturen einzigartig machen.
Eine Geste des Schutzes und der Schwäche
Die „Frierende Alte“ kauert auf einem schlichten, quadratischen Sockel aus hellem Naturstein. Ihr ganzer Körper scheint sich um ihre Knie zu klammern, als würde sie sich nicht nur vor Kälte, sondern auch vor der Welt verbergen wollen. Die schmale, zusammengezogene Gestalt ist von einem Mantel umhüllt, das Gesicht eingefallen, die Augen geschlossen. Der Ausdruck ist zugleich verletzlich und kontemplativ – typisch für die Ernst Barlach Figuren, in denen äußere Schwäche zur inneren Stärke wird. Die plastische Oberfläche der Bronze ist rau gearbeitet, wodurch sich das Licht unruhig über die Figur verteilt und ihre seelische Erschütterung sichtbar macht.
Barlachs politische Ausgrenzung und künstlerischer Mut
Die „Frierende Alte“ entstand in einer Zeit, in der Ernst Barlach massiven Repressionen durch das NS-Regime ausgesetzt war. Viele seiner Kunstwerke von Ernst Barlach wurden aus Museen entfernt, als „entartet“ diffamiert und sogar zerstört. Doch gerade diese Skulptur ist ein Akt des stillen Widerstands. In ihrer leisen Würde und tiefen Menschlichkeit liegt ein unausgesprochener Protest gegen Gewalt und Entmenschlichung. Auch wenn Barlach sich äußerlich zurückzog, sprach er durch Werke wie dieses kraftvoll zur Welt – ein Zeichen seiner Unbeugsamkeit und ethischen Haltung.
Materialität, Patina und Ausdruck
Die Bronze ist von dunkler, fast schwarzer Patina überzogen, die der Figur eine zusätzliche Gravität verleiht. Die Oberfläche bleibt bewusst uneben, was der Skulptur eine fast organische, von der Zeit gezeichnete Textur gibt. Diese Materialästhetik ist ein wichtiges Charakteristikum vieler Ernst Barlach Skulpturen. Die gedrungene Form unterstreicht die Geschlossenheit der Figur, die Hände sind auf dem Schoß verschränkt, die Füße stehen ruhig auf der Basis – alles wirkt stillgestellt, wie eingefroren in einem Zustand der Einkehr.
Ein seltenes Werk mit bleibender Wirkung
Die „Frierende Alte“ zählt zu den seltenen Spätwerken von Barlach, die heute noch in musealem oder privatem Besitz existieren. Aufgrund der auf 20 Exemplare begrenzten Auflage ist diese Bronze ein wertvolles Sammlerstück unter den Kunstwerken von Ernst Barlach. Exemplare dieser Skulptur befinden sich heute unter anderem in der Ernst Barlach Stiftung Güstrow, im Museum Behnhaus Drägerhaus in Lübeck sowie im Museum Barlach Haus in Hamburg. Jede dieser Institutionen würdigt Barlachs Vermächtnis als Mahner, Humanist und spiritueller Bildhauer.
Zeitlose Mahnung in Bronze gegossen
Die „Frierende Alte“ ist mehr als nur ein Werk der Bildhauerei – sie ist Ausdruck einer Haltung, einer Philosophie und eines tiefen Mitgefühls mit den Schwächsten der Gesellschaft. Diese Skulptur macht deutlich, wie intensiv Ernst Barlach den menschlichen Zustand in seinen Werken reflektierte. Die reduzierte, fast asketische Formensprache lädt zur Kontemplation ein und stellt die „Frierende Alte“ in eine Linie mit den bedeutendsten Ernst Barlach Figuren, die über ihr physisches Dasein hinaus einen bleibenden geistigen Eindruck hinterlassen.
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